Montag, 3. November 2014

Schlechtes Wetter, gute Menschen und die Rückkehr der langsamkeit

Mein  Ziel war es den  Berg Sabalan mit seinen heißen Mineralquellen zu sehen und eventuell sogar zu besteigen. Dann weiter ans Kaspische Meer um über das Albroz Gebirge nach Teheran zu kommen. Nachdem ich nach der Ankunft im Iran fast schon einen kleinen Traveler-Blues gespürt hatte, da ich auf der ganzen Reise noch keinen einzigen Reisenden getroffen haben, treffe ich am nächsten Tag das Radfahrer Pärchen Frank und Maria aus Barcelona. Teestop im nächsten Dorf, und keine 10min später hält ein Schweizer Campervan mit 2 Schweizer Reisenden. Es entsteht ein kleines internationales Travelermeeting an der Straße. Die Schweizer müssen leider gleich weiter, aber Frank, Maria und ich bekommen Unterkunft von Husseini angeboten, und sind sogleich auch Teil der Familie.
Weiter auf dem Weg zum Sabalan bleibt das Wetter weiter bedeckt und so langsam auch richtig kalt. Dort treffe ich, als ich nach dem Weg frage, auf Hassan, welcher mich mit dem Auto zu den Quellen bringt und ich bei Ihm übernachten kann. Die natürlichen Quellen direkt in den Bergen finde ich leider nicht, aber das Thermalbad ist herrlich nach einem kalten Mopedtag, wenn man mal seine Deutschen Hygienestandards mal beiseitelegt hat.  Leider wird es mit der Besteigung nix, aber am nächsten Tag sehen wir noch ein paar 3.500 Jahre alte Steinskulpturen eines vergangenen Dorfes und ich bleibe eine weitere Nacht. Leider musste ich bei der Abreise feststellen, dass die Gastfreundlichkeit nicht ganz umsonst war und er fast 60 Euro haben wollte, für seine Dienste. Was für Iranische Verhältnisse doch unglaublich viel ist. Und Verhandlungen im Nachhinein sind immer ziemlich doof…
Noch Immer habe ich es nicht ganz raus, was das Geld hier wert ist und was wieviel kosten soll. Man macht Fehler, man lernt daraus aber es ist trotzdem gut so. Mittlerweile klappt es aber ziemlich gut. Am kaspischen Meer entlang in ich treffe auf den Iraner Fharad, der mit dem Fahrrad unterwegs ist sein Land zu entdecken und für eine Krebsorganisation fährt und Krebspatienten in Krankenhäusern besucht.  Mit Ihm bin ich die letzten Tage unterwegs, übernachte in einer Sporthalle, wir gehen wandern in den Bergen, relaxen in den heißen Bädern und treffen am nächsten Tag Mohamend.  So einen lustigen und quirligen Menschen hab ich noch nie getroffen. Kurz entschlossen will er mich ein Stück mit seinem 125er Moped die nächsten Tage begleiten.  
Einreisestempel im Pass ist der war der 24.10. So bin ich jetzt doch schon 8 Tage im Iran. Ich bin nur knapp 1.000km gefahren und habe noch keine großen Moschee oder etwas von den riesigen Kulturdenkmälern des Landes gesehen.
Heute regnet es, was das Zeug hergibt und für morgen sieht es auch nicht besser aus. Also bleibe ich hier noch 2 Tage bei Mohamed und Fharad. Auch das gehört dazu, Geduld haben und warten zu können. Man gewinnt nix wenn man hetzt.  Und am Ende des Tages ist es doch wieder ein guter Tag gewesen.

Die Distanzen in diesem Land sind riesige, die Menge an Dingen zu sehen unendlich und innerlich ist man irgendwie doch getrieben weiter zu müssen und die 30 Tage des Visum so gut wie möglich zu füllen. Die Menschen die ich getroffen habe sind einfach unglaublich. Man muss nicht schnell unterwegs sein, um viel zu erleben. Eins führt zum anderen.















1 Kommentar:

  1. Hey Stefan,
    wirt verfolgen deine Reise immer gespannt. Sieht sau gut aus und genieß die Zeit, vor allem nimm dir Zeit.
    Grüße aus dem kalten Deutschland.
    Thomas & Nicole

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